Horstdorf
Zwischen Brandhorst und Griesen, rund um den Münsterberg, befanden sich um 1700 noch ausgedehnte Sumpfflächen. Um das Land trocken zu legen, ordnete Fürst Leopold den Ausbau des Kapengrabens an. 1706 begann der erste Bauabschnitt, der zum Leiner See führte, ein Jahr später bis Kakau und 1808 reichte der Graben bis an die sächsische Grenze.
Für das Neuland meldeten sich bald „Anbauer“. Fürst Leopold I. beschloss daher die Gründung eines Ortes und gab ihm den Namen Horstdorf. In der Gründungsurkunde ist der 21. Juni 1708 als Datum eingetragen. 1712 wurde mit dem Bau einer Kirche begonnen, welche am 04. März 1714 eingeweiht wurde. Auf das Dach der Kirche setzte man ein kleines Türmchen, in welches eine 3,5 Zentner schwere Glocke gehängt wurde. Das Gerüst des Glockenturms wurde instabil und brach beim Einläuten des Pfingstfestes 1835 unter der Last zusammen. 1872 wurde anstelle der alten, baufälligen eine neugotische Backsteinkirche gebaut. Am 01. April 1995 begann die Restaurierung der Kirche, sie wurde am 07. Dezember 1996 während eines feierlichen Gottesdienstes als multikulturelles Zentrum ihrer Bestimmung übergeben.
Um 1900 gab es in der Gemeinde fünf Vereine: den Kriegerverein, einen Radfahrerverein, einen Turnverein sowie zwei Gesangsvereine. Heute gibt es den Reit- und Fahrverein.
Mit Einführung der Dorffeste seit 1995 wurden die in frühen Jahren traditionell in Horstdorf durchgeführten Reitturniere wieder ins Leben gerufen.
Horstdorf gilt mit seiner fünf Kilometer langen Straße als ein Straßendorf. Es ist eines der längsten Dörfer Europas, welches in seiner Art erhalten ist.